Auch Medina kann nicht helfen

Paderborn. Der Gipfelsturm ist gescheitert. Die Untouchables Paderborn werden die Normalrunde in der 1. Baseball-Bundesliga, Gruppe Nord, wohl auf dem dritten Platz abschließen.

Denn am Samstag verloren die Domstädter ihre Heimspiele gegen Spitzenreiter Solingen Alligators mit 4:16 und 3:4. Jetzt wartet im Play-Off-Viertelfinale der Südzweite Regensburg Legionäre.

Die zwei Niederlagen konnte auch ein Paderborner nicht verhindern, der vor dem ersten Spiel besonders ausgezeichnet wurde. Der Untouchables-Vorsitzende Uwe Diedam und sein „Vize“ Martin Nixdorf ehrten Octavio Medina für dessen 500. Bundesligaspiel. Der 42-Jährige spielt seit dem Jahr 1998 für die U’s und feierte mit dem Klub insgesamt sechs deutsche Meisterschaften. Zuvor hatte der gebürtige Mexikaner, der im kalifornischen Los Angeles aufgewachsen ist, mit den Trier Cardinals bereits zwei Titel gewonnen.

„Die lebende Bundesliga-Legende“ (so die Redaktion der offiziellen Bundesliga-Homepage) ist längst deutscher Staatsbürger, trug im Jahr 2009 bei der Weltmeisterschaft in Regensburg sogar die deutschen Farben und unterstützt Paderborns Cheftrainer Stefan Fechtig mit seinem geballten Baseball-Wissen als Assistant Coach.

Das alles half aber nichts, als die Untouchables am Samstag in den beiden Nachholspielen auf die Alligators trafen. Die Solinger waren nach den beiden überraschenden Niederlagen in Hamburg hochkonzentriert und ließen den weiterhin stark ersatzgeschwächten Hausherren in der ersten Partie keine Chance. Der Tabellenführer beantwortete das Paderborner 3:0 des ersten Innings mit sechs Zählern im dritten Durchgang und gab die Führung anschließend nicht mehr her. Bereits nach acht Innings war angesichts des klaren Resultats alles vorbei.

Die zweite Partie aber war deutlich knapper. Paderborn kämpfte verbissen und Sascha Brockmeyer glich die Solinger Führung aus. Als die Gäste auf 3:1 davonzogen, brachte Tucker White Paderborn wieder heran. Solingen antwortete mit dem 4:2, ehe Luis Santa Cruz nochmals verkürzte. Die Spielwende war den Hausherren im neunten Inning jedoch nicht mehr vergönnt. 

 

VON JOCHEM SCHULZE (Neue Westfälische)

FOTO: MARC KÖPPELMANN